Alice Nkom nimmt Menschenrechtspreis von Amnesty International entgegen

Alice Nkom 2014 ©Amnesty International

Beitragsbild: Alice Nkom, Pressefotos

Am 18. März 2014 nahm Alice Nkom bei einer Feier im Berliner Maxim-Gorki-Theater den diesjährigen Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von Amnesty International entgegen. Amnesty International würdigt mit der Auszeichnung den Einsatz der Anwältin für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBTI), die in Kamerun strafrechtlich verfolgt werden. “Alice Nkom engagiert sich mit Kraft, Klugheit und Sinn für Humor für Menschen, die anders lieben und leben wollen”, sagte Selmin Caliskan, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. Alice Nkom sagte in ihrer Dankesrede, der Preis erfülle sie mit Freude, Stolz und Hoffnung. “Ich teile ihn nicht nur mit den Menschen in Kamerun, für die ich mich einsetze, sondern mit all jenen weltweit, die die Menschenrechte verteidigen.”

Empfang vom Botschafter der Republik Kamerun und vom Regierenden Bürgermeister Berlins

Alice Nkom wurde vom Botschafter der Republik Kamerun in Berlin empfangen und im Roten Rathaus von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit. Sie nutzte ihren Besuch auch, um mehr darüber zu erfahren, wie Schwule und Lesben in Deutschland leben. Amnesty International hat eine Tour im Fahrrad-Taxi organisiert, die sie zum Denkmal für die während der Nazi-Diktatur ermordeten Homosexuellen und zum “Schwulen Museum” – dem ersten Museum der Welt, das sich mit der Geschichte von Homosexuellen befasst, brachte. Weitere Stationen ihres Besuches war eine Diskussion mit Berliner Schülerinnen und Schülern über die Probleme homosexueller Menschen in ihrem Land.. Ihre anschließende Speakers-Tour führte sie nach Hamburg, Leipzig, Köln, Frankfurt, Mannheim und Wien. Die von den örtlichen Amnesty-Bezirken organisierten Diskussionsveranstaltungen, stießen auf sehr großes Interesse. Die Vorträge der Menschenrechtsverteidigerin beeindruckten und begeisterten ihr Publikum.

Situation in Kamerun unverändert bedrohlich

Das Medienecho in Deutschland war groß/enorm. Dagegen wurde die Preisverleihung an Alice Nkom in der kamerunischen Presse totgeschwiegen. In Juristenkreisen ihres Landes hat sie jedoch eine interne Diskussion über den Artikel 347 a, der Homosexualität unter Strafe stellt, entfacht. Die Lage für Alice Nkom und für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle sowie deren Unterstützer bleibt unverändert bedrohlich in Kamerun. Amnesty International und unsere Gruppe werden sie weiter unterstützen in ihrem Kampf für die Rechte von LGBTI und die Streichung des Artikels 347a aus dem Strafgesetzbuch.